Mittwoch, 1. August 2012

Die österreichischen Tennis-Medien, Teil 3: tennisnet.com

Das wichtigste heimische Online-Tennismedium ist tennisnet.com. Über heimische Tennisspielerinnen und Tennisspieler, sowie heimische Turniere wird äußerst zeitnah berichtet. tennisnet.com ist eine Plattform für jene Spieler, die sonst schlicht keine hätten, wie ich bereits erläutert habe. Die Plattform wurde 2010 von Alexander Antonitsch ins Leben gerufen und von tennisweb.at-Gründer Stefan Wagner und dessen Team nach dem Abbild der ersten unabhängigen Tennis-Online-Plattform realisiert. Kommuniziert wurde es zwar nicht, 2011 war jedoch die Relevant Media GmbH mit Chefredakteur Sascha Bém für das Medium verantwortlich. Ob dieser noch im Amt ist, weiß ich nicht. Im Vorjahr hatten wir noch Mailkontakt, zuletzt erhielt ich jedoch von ihm keine Antwort auf eine Anfrage zu tennisnet allgemein. Auch Alexander Antonitsch beantwortete meine Fragen zuletzt im Übrigen nicht.

Die aktuelle Lage
Falsche Prioritätensetzung mindert derzeit die Qualität des Mediums. So wurde von den Staatsmeisterschaften der allgemeinen Klasse praktisch gar nicht berichtet. Über die Endspiele war gar erst 2 Tage nach dessen Beendigung zu lesen. Dabei hatte man im Vorjahr die Leser noch mit einem Redakteur vor Ort optimal von diesem Event informiert. Die nationale Szene kommt viel zu kurz. Zumindest eine wöchentliche Meldung mit Turniersiegerinnen und Turniersiegern mit ein paar Fotos wäre wünschenswert. Stattdessen werden uns Spielberichte von Matches ohne österreichische Beteiligung vorgesetzt – diese jedoch oft erst mehrere Stunden nach Beendigung.

Aktuell (Stand 31.7.2012) sind auf der Startseite von tennisnet.com 59 Meldungen veröffentlicht. Dazu zählen 3 Top-Meldungen mit großen Fotos, darunter finden wir im Wechsel 3 Blogeinträge. Jeweils etwa 17 Meldungen zu Herren, Damen und Jugendtennis (in dieser Reihenfolge). Am Ende der Seite finden wir 2 Werbetexte, sowie 4 Texte vom Physiotherapeuten Reinhard Komosny. Von den 59 Meldungen auf sind zumindest 29 von Manuel Wachta verfasst, lediglich 3 von Petra Philippsen, 17 haben keinen Autor, 6 basieren auf Texten der Deutschen Presseagentur dpa.

Offenbar ist von den 19 im Impressum genannten Redakteuren und Redakteurinnen nur einer aktiv auf der Seite. Denn Petra Philippsen scheint in der Liste gar nicht erst auf. tennisnet.com leidet dadurch freilich unter einem Mangel an Objektivität und auch an Qualität. Außer klassischen Match-Berichten findet sich nicht viel auf der Seite. Interviews und Hintergrundgeschichten, sowie aktuelle Fotos oder Video-Sequenzen sind Mangelware.

Blogeinträge verfassen zumeist die Macher der Seite: Alexander Antonitsch oder Andreas Du-Rieux. Einträge von Aktiven sind rar. Jürgen Melzer wurde zuletzt im Mai 2011 zitiert, Andreas Haider-Maurer im Februar 2012. Hier gehört der Hebel angesetzt!

Und der wichtigste Punkt: ÖTV-kritische Berichterstattung wurde scheinbar von der Website verbannt. Seit Ronnie Leitgeb und Clemens Trimmel an der Spitze des Verbandes stehen, sind kritische Medienstimmen verstummt. Zu Unrecht, wie ich in zukünftigen Einträgen darlegen werde.

Nachsatz zu Happy Tennis
Nach meinem Eintrag über das österreichische Tennismagazin Happy Tennis schrieb mir das Medium einen offenen Brief via Facebook um auf von mir angesprochene Kritikpunkte einzugehen. Danke an dieser Stelle für die offene Kommunikation.
Ich hatte ja Heft 3 als richtungsweisend bezeichnet. Doch leider war diese Ausgabe nicht im Zeitschriftenhandel erhältlich, wie mir die Morawa Buch und Medien GmbH mitteilte, die für die Verteilung des Magazins an Fachhändler zuständig ist. Diese Richtung sagt mir nicht zu!

Ich bin Unbreakbar

5 Kommentare:

  1. Leider wahr - Tennisnet ist nicht mehr das was es einmal war!

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  2. "tennisnet.com" war sehr lange Zeit sehr informativ.

    Wie es zur Zeit aussieht, ist es nur ein müder Abklatsch von den Jahren 2010 und 2011.

    Auf die nationale Szene wird komplett "vergessen", internationale Meldungen sind großteils zu 100% ident mit den News von "laola1.at", Interviews gibt es immer nur mit den selben Leuten (Antonitsch, Bresnik, Stefanits, etc.), Blogs sind selten und werden immer seltener, etc.

    Schade, denn zu Beginn war "tennisnet.com" wirklich auf einem sehr guten Weg. Aktuell handelt es sich nur noch um eine 0/8/15-Tennisplattform im Netz.

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  3. Manuel Wachta ist der Herbert Wiltschnig der Tennisberichterstatter

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  4. Der Blog von Alex Antonitsch mit dem vielversprechenden Titel „AA spricht Klartext“ ist das Gegenteil von dem, was er verspricht. Man hat den Eindruck, hier waltet eine redaktionelle Zensur, die sich auf Schönfärbemittel spezialisiert hat. Der sprühende Optimismus, der von oben verordnet wird, grenzt manchmal an Realitätsverweigerung.
    Kritische Stellungnahmen kommen lediglich aus dem Forum, das sich der Hofberichterstattung entgegenstemmt.

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  5. Manuel Wachta ist ein guter Mann. Er bemüht sich sehr. Aber alleine ist es halt schwer.

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